"Träume sind ausdrücklich gestattet und Utopien erwünscht."
Das Stück:
"Schneller, höher, weiter – mit uns nicht!" lautet das Motto der Produktion NO LIMIT. Regelmäßig trifft sich eine Gruppe von Jugendlichen in einem leerstehenden alten Gefängnis, um sich neben dem bestehenden System eine Welt zu erschaffen, die Platz für ihre Gedanken, Grenzen und Träumen bietet.
In ihrer Welt ist Gewalt ein Tabu, Gedankenlesen eine wünschenswerte Kommunikationsform und die Lieblingspizza verrät etwas über den Charakter. Träume sind ausdrücklich erwünscht und Utopien gestattet.
In zwei Besuchergruppen begibt sich das Publikum auf Entdeckungsreise durch das Alte Gefängnis und erlebt u. a. sehr intime Spielszenen in ehemaligen Zellen und Besucherräumen, Hörszenen und wird selbst zum Anwärter auf eine Mitgliedschaft im neuen System.
Die Arbeit:
Bei diesem Projekt waren neben der Entwicklung der Themen und Szenen der Ort eine Besonderheit.
Das leerstehende Gebäude war für die Kurstadt Baden-Baden seit Jahrzehnten ein prägnantes Gebäude, das immer wieder abgerissen werden sollte. Es liegt direkt neben einer Schule und gegenüber einer Therme. Die Besitzer konnten überzeugt werden, dass wir das Gebäude nutzen dürfen. Allerdings mussten wir uns um Strom und alles andere selber kümmern.
Zum Glück wurde die Schule nebenan gerade umgebaut, so dass wir deren Bau Toiletten für die Besucher nutzen durften. Bis es so weit war, musste aber das alte Gebäude wieder auf Vordermann gebracht und die Szenen auf den Ort angepasst werden.
Die Presse:
"(...). Sich eine ganz eigene Welt neben der real existenten aufzubauen, mit Platz zum träumen und der Möglichkeit, Grenzen auszuloten, dieses Utopia haben jetzt 26 Jugendliche des Jugendspielclubs U 22 am Theater Baden-Baden verwirklicht. Sich für diesen Traum von Freiheit ausgerechnet das Alte Gefängnis als Spielstätte auszuwählen, scheint indes nur auf den allerersten Blick paradox. (...).
Wieder im Innenhof versammelt, vermochten die jungen Leute so nachdrücklich ihren Wunsch zur Mitarbeit an ihrer neuen Welt zu wecken, dass sich Besucher tatsächlich ernsthaft nach Mitgliedschaftsmodalitäten erkundigten. (...)." Cornelia Hecker-Stoeck, BNN.
"(...). Es geht in dem Stationendrama um das Erschaffen einer neuen Welt - die nicht nur Träume beinhaltet, sondern auch eine Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen. (...).
Die Darsteller spielen gekonnt mit dem direkten Kontakt zum Zuschauer und lassen sich durch die räumliche Nähe in ihrem Spiel nicht ablenken, binden die Theatergäste sogar ins Geschehen ein. (...). Am Ende des besonderen Theaterabends werden alle Gäste als Mitglieder in die neue Welt aufgenommen. Hausaufgabe bis zum nächsten Besuch: "Stellt euch fünf Ängsten und erfüllt euch einen Traum." (...)." Esther Jacobs, Badisches Tagblatt