"Wäre er immer bei ihr geblieben, hätte er ihr gar nicht zeigen können, wie sehr er sie liebt."
Das Stück:
Hochzeitstag auf dem Olymp: Hera hat eine Überraschungsparty für Zeus organisiert. Hermes, Athene, Aphrodite, Hephaistos und viele weitere Götter sind schon da, nur Zeus nicht. Die Party ist schon in vollem Gange, als er endlich auftaucht. Doch Zeus kann nicht bleiben – das Weltgeschehen ruft. Ein Hochzeitstag ohne Ehemann, das geht gar nicht. Und so entspinnt sich eine Diskussion über Liebe, Nähe und Vertrauen zwischen Hera und Zeus, die am Beispiel von Odysseus und Penelope verhandelt wird.
Zwanzig Jahre war Odysseus unterwegs, bis er endlich aus dem trojanischen Krieg und von seiner Irrfahrt zurückkehren konnte. Er musste einen Kyklopen besiegen, in die Unterwelt reisen, erlag den Reizen von Kirke und Kalypso, wollte aber immer zurück zu seiner Frau Penelope. Ist das wahre Liebe? Liebt Zeus Hera, obwohl er viel unterwegs ist und Affären mit Göttinnen und Sterblichen hat?
Die Arbeit:
Wir erarbeiteten szenisch und in Diskussionen Einstellungen zu den Themen der Odyssee und den Haltungen der verschiedenen Figuren. Da ich keinen jugendlichen Odysseus mit Rauschebart wollte, entschieden wir uns die Odyssee aus Sicht der Götter zu erzählen. Zuerst beschäftigten wir uns mit ihnen, ihren Eigenschaften und ihrer Haltung zu dem immer wiederkehrenden Thema in der Odyssee: Liebe und Sexualität. Aus den Impulsen der Jugendlichen schrieben Annelie Mattheis und ich die Stückfassung.
Die Jugendlichen waren die gesamte Zeit auf der Bühne. Sie mussten jederzeit in ihren Rollen bleiben und passend auf das Bühnengeschehen reagieren, auch dann wenn sie längere Zeit keinen Text und direkte Szenen hatten. Wie gut ihnen das gelungen ist, meldeten begeisterte Zuschauer nach der Vorstellung zurück.