"Alle Erwachsenen sind sich einig, wogegen sie sind. Sie sollen uns Jungen endlich sagen wofür sie sind."
Das Stück:
Das 20. Jahrhundert gilt als Jahrhundert der Jugend. Da stellt sich die Frage, was sie eigentlich ist "die Jugend". Die Jugendlichen des Spielclubs nehmen die Zuschauer mit auf eine Zeitreise von 1900 bis Heute.
In vielen verschiedenen Szenen sind sie Kinder ihrer Zeit und setzen sich mit dieser auseinander. Dabei kommt es immer wieder zu Reibungen mit der Elterngeneration. Wichtig ist die jeweilige Freizeitgestaltung mit Gleichaltrigen und Vorbildern.
Die Arbeit:
"Wenn wir uns Rollen ausdenken, dann sind die immer so verrückt.". Es bestand daher der Wunsch, echte Menschen zu spielen und dafür eine Hilfe an der Hand zu haben. Also recherchierten wir zum Thema Jugendliche im 20. Jahrhundert.
Die gefundenen Zitate von Jugendlichen aus den verschiedenen Zeiten wurden einzeln oder mehrere miteinander in Szenen umgesetzt. Zu Beginn war diese szenische Übersetzung eine Herausforderung. Als erstes sollten die Teilnehmer selbst Szenen aus den Zitaten entwickeln und als zweites gab ich ihnen Situationsvorschläge vor.
Bei den Proben an den entstandenen Szenen ging es auch um die Übersetzung von früheren Situationen ins Heute. So wurde z. B. der Ausflug der Wandervögel in den Wald zunächst nicht mit viel Begeisterung verbunden. Heute werden diese eher mit einer aufgezwungenen Familienveranstaltung assoziiert, als mit dem Gefühl der Freiheit.
Wir wollten dem Zuschauer eine Orientierung geben, in welcher Zeit man sich gerade befindet. Um auf die jeweilige Zeit einzustimmen, spielten wir immer zu Beginn einer Szene ein Musikstück ein, das in diesem Jahr besonders bekannt war.
Die Presse:
"(...). Mit eindrucksvollen Bildern, spannenden Figuren und abwechslungsreichen Szenen wurden mit dieser Präsentation über die Jugend im Wandel der Zeit die WLB-Spielclubtage eröffnet. (...).
Das Vorurteil, Jugendliche von heute lebten nur im Hier und Jetzt, und die Vergangenheit sei für sie ganz weit weg, strafen die 13 Teilnehmer des Jugendspielclub I mit ihrer aufwendigen Recherche Lügen: Mit ihrer Inszenierung gelingt ihnen ein aufschlussreicher Längsschnitt durch mehr als ein Jahrhundert Jugendleben: (...).
Der historische Längsschnitt, der die Szenen wie Blitzlichter aus dem dunklen Bühnenraum ins Bewusstsein holt, macht deutlich, dass jeder Kind seiner Zeit ist. (...)." Gaby Weiß, Eßlinger Zeitung